-40 Kg

Langsam sehen es auch die letzten - ja ich habe wirklich abgenommen. Heute (6.11.23) sind es genau 40 kg! Wenn Du Dir das jetzt vorstellen willst, wie das so ist, dann geh in den Supermarkt Deines Vertrauens, dort packst Du eben mal 160 Päckchen Butter in eine Tüte, trägst die durch den Laden. Ja, und wenn Du die Tüte dann wieder wegstellst, dann fühlst Du das, was ich gerade fühle. 

Und die Fragen prasseln ein: Wie habe ich das geschafft - schon wieder? 

Zuerst die Nebenfrage - schon wieder? Ja, ich habe tatsächlich schon einmal mehr geschafft abzunehmen. Es war, glaube ich, 2009? Da habe ich tatsächlich mal mehr als 80 kg abgenommen. Damals habe ich das mit Attkins Diät und richtig viel Sport geschafft. Und diesmal?

Achtung Spoiler - dieses Mal hat mir eine Operation geholfen. Und das muss ich vermutlich etwas erklären. Okay, müssen nicht, aber ich mache es.  Gesundheitlich habe ich 2016 mit einer unvergleichlichen Talfahrt begonnen. Operationen um Operationen, Lebensgefahr hier, Komplikationen da.  Gepaart mit zwei Krankheiten, die ich von Kindheit an mit mir herumtrage, eskalierte alles im Jahr 2022. Wann genau mein Stoffwechsel aufgehört hat, weiß ich nicht. Was ich noch sicher weiß, dass ich unkontrolliert zugenommen habe. Egal was ich auch versucht habe, die Waage kannte keine Gnade, es wurde immer mehr. Kurz vor Weihnachten 22 dann ein erneuter Bandscheibenvorfall, und Krankenhausaufenthalt über Silvester hinweg. Affig wurde es für mich nach der Klinik. Denn Reha wurde zwar angefangen, aber nie vollendet. In der Reha wurde mir mitgeteilt, dass mein Stoffwechsel so gut wie gar nichts mehr macht. Der Arzt dort hat mir gesagt "Selbst, wenn sie körperlich dazu in der Lage wären einen Marathonlauf zu machen, sie würden trotzdem kein Gramm abnehmen!" 

Es folgte eine kurze, heftige Phase. In Windeseile Bluthochdruck, Tachykardie, Diabetes. Die Krönung war dann ein kleiner Schlaganfall. Und es ging dann wirklich sehr schnell. Ich bekam die vernichtende Diagnose Adipositas per Magna, und mir wurde prognostiziert, dass ich so keine weiteren 24 Monate überleben werde.  Ich machte mich also auf die Suche nach Hilfe und fand die in München. Im Klinikum Großhadern durchlief ich eine Vielzahl an Untersuchungen. Ein Professor dort sagte mir dann, dass ich dringend eine Operation brauche - einen Schlauchmagen. Die Krankenkasse sah die Notwendigkeit und die Dringlichkeit und so kam ich dann im Juni 23 in München unter das berüchtigte Messer! Dass mein Körper schon richtig am Ende war, zeigte sich auch gleich im Aufwachraum. Denn da hat mein Herz den Aufstand geprobt, und ich kam auf die Intensivstation. Doch dort stabilisierte ich mich innerhalb von wenigen Tagen. 

Da ich am Operationstag mich gewogen habe, kann ich eben genau den Verlauf verfolgen. Und heute, 4 Monate später, sind es genau 40 kg! Allerdings sollte man sich das jetzt nicht als Kinderspiel ansehen. Mein Körper konnte jetzt ja nicht mehr anders als abnehmen. Das stimmt. Denn ich konnte nur noch Mini-Portionen essen. Im ersten Monat war es eine Steigerung von flüssiger Nahrung zu breiiger Nahrung. Irgendwann durfte ich dann zum ersten Mal was festes Essen. Ich weiß noch, wie ich es genossen habe, und wie schnell ich es wieder herausgekotzt habe. 

Es ist so, dass ich nur kleine Portionen essen - oder trinken - kann. Da es wirklich nur kleine Portionen sind, muss ich hauptsächlich Eiweiß essen. Unterstützend nehme ich jede Menge Vitamine. Ich habe mich aber mittlerweile daran gewöhnt. Ist aber immer noch komisch, denn wenn Essenszeit ist, habe ich im Kopf genauso zu essen wie früher - also von der Portionsgröße her. Realität ist, dass ich maximal 1/8 davon schaffe. Ich spüre tatsächlich nicht den Punkt, wann es zu viel ist. Also immer eine Herausforderung abzuschätzen, wann ich besser aufhöre. Was passiert, wenn ich den Punkt nicht treffe? Dann wandert alles, was im Magen ist auf gleichem Weg, wie ich es herein getan habe, wieder raus.  Wie viel noch heruntergeht? Ich weiß es nicht! Wünschen würde ich mir noch mindestens 7 kg. Im Vergleich scheint es nicht viel zu sein. Hey, und wenn es nicht mehr geht, bin ich auch zufrieden.