Vorbereitung ist alles

Veröffentlicht am 14. Oktober 2023 um 08:33

Das kennt eh jeder, der auftritt. Nur mit guter Vorbereitung wird dann auch alles gut! So ist es hier nicht anders. Im Prinzip ist die Worship-Zeit nichts anderes als ein Band-Auftritt. Wir spielen von der Sache her wie eine Rockband! Schlagzeug, Bass, Westerngitarre, E-Gitarre und zwei Keyboards - dazu 3 Sängerinnen. Also schon ein bisschen was, was sich da auf der Bühne tut. 

So - jetzt haben sich bestimmt schon alle Mägen von anderen Worshippern umgedreht - oder? Wie kann ich das mit einem normalen Konzert vergleichen? Nun - rein handwerklich ist es ja nichts anderes. Wir haben jede Menge Technik, die da bewegt wird. Alles muss verpackt werden, dort in die Halle geschleppt werden. Dann muss alles aufgebaut werden, eingestellt, Line-In und Soundcheck. Irgendwann gehen die Türen auf und einige Hunderte Menschen kommen rein. Während dessen werfen wir uns hinter der Bühne in Schale - also in nette Klamotten. Dann geht es auf die Bühne und los geht es. 

In vielen Sachen ist es sogar aufwendiger als ich es vorher in irgendeiner Band gehabt hätte. Wir spielen komplett mit In-Ear. Jeder macht seinen Mix selbst. Über In-Ear bekommt jeder den berüchtigten Klick plus Live-Anweisungen vom MD. "Spiel mal ein Solo: 1,2,3,4...."

Per Video Einspieler wird der Text zum Mitsingen an eine große Leinwand geworfen. Manchmal haben wir Tanzgruppen, Fahnenschwenker, Maler dabei. Standard bei uns ist, dass ein (oder mehrere) Dolmetscher live übersetzt. 

Ein kleines bisschen crazy ist es schon. Mega-Aufwand - für 5-6 Lieder. Aber hey, da habe ich früher noch viel verrücktere Sachen gemacht.

Natürlich wurde alles im Vorfeld genauer abgesprochen. Wer kommt wann wohin, wer bringt was mit, wer baut was auf (und ab). Und so ist dann der Tag morgen auch gut getaktet. Unser Equipment liegt schon zusammengepackt in unserer Gemeinde bereit. Vieles wurde bereits verladen, den Rest laden wir dann morgen früh um 5 Uhr ein. Dann geht es los in Richtung Dietmannsried. Um 8:00 werden wir dann unsere Backline aufbauen, und um 9:00 ist Soundcheck. Um 10:00 öffnen sie die Türen für das Publikum und um 10:30 geht es dann los. 

Das bedeutet in aller Regel, während um 10 Uhr die Besucher ihren Platz suchen, werden wir hinter der Bühne uns umziehen und hoffen darauf, dass es vielleicht noch eine Tasse Kaffee gibt? 

Geschätzt werden dann um 12:00 die Besucher den Heimweg antreten. Da wird es dann hoffentlich einen Snack für uns geben. Dann wird alles wieder abgebaut, verpackt und zurück in die Autos getragen. 

Dann ist aber noch nicht Feierabend. Dann geht es zurück in unsere Gemeinde, alles wieder hochtragen und dann - alles wieder aufbauen, verkabeln usw. 

Wenn Du selbst auch auftrittst, dann kennst Du das ja. Wenn nicht, dann verstehst Du vermutlich, warum man nach so einem Auftritt so richtig ausgelaugt und k.o. ist? 

Ich falle da bei vielen Sachen aus. Schwer heben - kann ich nicht mehr. Weit laufen und tragen - auch eher nicht mehr. Trotzdem, glaube mir, werde ich Sonntagabend klinisch tot ins Bett fallen. Spätestens Montag, wenn ich mich aus dem Bett schäle, werde ich alle Knochen einzeln sortieren können und müssen. Bestimmt werde ich auch wissen, wo welche Sehnen und Muskeln sind. 

Hey - aber das ist doch das wahre Musikerleben? Oder?

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