KI in meinem Studio?

Veröffentlicht am 1. September 2025 um 08:48

Doc Fetzer hier. Heute schnacken wir über ein Thema, das gerade überall Wellen schlägt: Künstliche Intelligenz in der Musik. Ich muss dabei an einen ganz bestimmten Tag denken: den 29. Januar 1886. Klingelt's?

Der Tag gilt als die Geburtsstunde des Automobils. Carl Benz hat damals seinen „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent angemeldet. Und was hat das bitte mit KI zu tun? Nun, die Parallelen sind verblüffend!

Was haben die Leute zum Auto gesagt?

 

Die ersten Reaktionen auf die pferdelose Kutsche waren eher... nun ja, sagen wir, verhalten.

  • Kaiser Wilhelm II. soll getönt haben: „Ich glaube an das Pferd. Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung.“ Tja, da hat er sich wohl geirrt.

  • Es gab den „Red Flag Act“, der vorschrieb, dass ein Mann mit roter Flagge vorauslaufen musste, um andere vor dem lauten, stinkenden Monstrum zu warnen.

  • Viele sahen das Auto als teures Spielzeug für Spinner und nicht als ernsthaftes Transportmittel.

Die Sache hat sich bekanntlich geändert. Und diese Skepsis damals erinnert mich stark an die Vorbehalte, die wir heute gegenüber KI haben.

 

KI im Musikstudio: Vom Hassobjekt zum Hilfsmittel

 

Geben wir’s zu: Sobald man das Kürzel KI in den Mund nimmt, bekommen viele Leute Hautausschlag. Und ja, es gibt durchaus berechtigte Bedenken. Das größte Problem ist, dass KI-Systeme oft mit urheberrechtlich geschützter Musik trainiert werden, ohne dass die Künstler dafür eine Entschädigung bekommen.

Aber mal ehrlich: Was macht ein menschlicher Künstler? Hört der nicht auch unzählige Songs, lässt sich inspirieren und bedient sich an musikalischen Ideen, die es schon gibt? Wer hat schon seinen musikalischen Helden vorher um Erlaubnis gefragt, eine bestimmte Akkordfolge zu verwenden? Der Unterschied ist, dass die KI das eben im großen Stil macht und das ist aktuell ein rechtliches Minenfeld.

Mein musikalischer Workflow mit KI

 

Trotzdem: Ich lasse mir von der KI nicht meine Songs diktieren. Mein Workflow sieht so aus: Ich schreibe einen Song, nehme eine Demoversion auf und füttere sie dann der KI, damit sie das Ganze „veredelt“. Und ich sage euch: Das ist eine verdammt spannende Sache, die oft richtig gut klingt. Vor allem geht’s schnell!

Auf meinem aktuellen Album WHITE MORAY habe ich fünf von 13 Songs teilweise mit KI produziert. Die anderen acht sind ganz klassisch entstanden. Ich sehe KI als ein Werkzeug, das mir neue Türen öffnet.

 

KI in anderen kreativen Bereichen

 

Auch im Bereich Grafik und Video setze ich schon eine ganze Weile auf KI. Das berühmte Coverbild, das Artwork – da nutze ich seit über einem Jahr KI. Anfangs war es echt nervenaufreibend, aber es wird immer einfacher und die Ergebnisse immer besser. Schaut euch zum Beispiel das Reel zu meinem Song "Leave Me Alone" auf YouTube an – auch da hatte die KI ihre Finger im Spiel.

 

Der Siegeszug der KI

 

Ich bin mir sicher, die KI hat ihren Siegeszug angetreten und er ist nicht mehr aufzuhalten. Genau wie damals die Autofahrer, die sich gegen die Pferdekutscher durchsetzten, wird die KI in immer mehr Bereichen unser Leben erleichtern. Auch wenn wir es oft gar nicht mitbekommen – denkt nur an die Sprachassistenten, mit denen ihr täglich telefoniert.

Für mich ist die KI ein geniales Werkzeug, das mir Aufgaben abnimmt, die sonst teuer wären. Sie hilft mir sogar, meine Blogtexte zu korrigieren. Nach all den Rechtschreibreformen weiß man ja nicht mehr, was richtig oder falsch ist. Klar, die KI ist nicht perfekt, aber ich kann damit leben.

Am Ende des Tages geht es darum, am Ball zu bleiben. Man kann sich gegen neue Entwicklungen wehren, aber auf Dauer rächt sich das. Ich finde die neuen Möglichkeiten, die KI eröffnet, einfach nur geil.

Übrigens: Meine Frau hat sich einen „tanzbaren Funky Song“ gewünscht. Mein Musikstil ist das absolut nicht, aber dank KI konnte ich ihr den Wunsch erfüllen. Der Song kommt bald!


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