Musik - die brotlose Kunst?

Veröffentlicht am 13. Juli 2025 um 10:37

Musik – die brotlose Kunst? Ein Blick hinter die Kulissen!

 

Hand aufs Herz: Wer von uns hat nicht schon mal davon geträumt, die Bühne zu rocken oder mit einer zarten Melodie die Herzen des Publikums zu erobern? Musik ist Magie, das reine Gefühl – da sind wir uns einig! Aber Moment mal, "brotlose Kunst"? Dem gehen wir heute mal auf den Grund, und zwar mit einem Augenzwinkern!

Ich bin ja selbst Musiker durch und durch, und für mich ist Musikmachen wie ein Zauber, der mich schnurstracks in eine andere Welt beamt. Schmerzen, Leid – alles weg, nur noch dieses wohlige, angenehme Gefühl. Die ehrlichste Form davon? Straßenmusik! Alleine! Da zeigt sich, was Sache ist. Spielst du gut, bleiben die Leute stehen. Spielst du nicht so gut... naja, dann sitzt du halt alleine rum. Und wenn du vertrieben wirst? Dann war's wohl wirklich grausam!


 

Der Traum vom Auftritt: Zwischen Euphorie und Ernüchterung

 

Nicht jeder ist der Typ für die einsame Straßenmusik-Insel. Viele genießen es, Teil einer Band zu sein, sich mit den Kumpels zu treffen und gemeinsam zu jammen. Und klar, irgendwann kommt der Wunsch auf, das Können auch der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein Auftritt muss her! Und hier beginnt oft das Dilemma: Man muss sich verschenken. Denn Musik ist ja leider nichts wert – oder etwa doch?


 

Der Wirt und die lieben Kosten: Eine musikalische Rechnung

 

Man klappert die Locations ab, wo man selbst schon die Lieblingsband gesehen hat. Im besten Fall sagt der Wirt dann: "Ja, ihr dürft bei mir auftreten!" Klingt super, oder? Aber dann kommt der Nebensatz: "Aber Geld bekommt ihr keines!" Autsch! Das fühlt sich erstmal wie eine Ohrfeige an. Man erbringt ja eine Dienstleistung, liefert ein Produkt ab – den Auftritt! Und der Wirt? Der sieht nur, was der Abend ihm einbringt: Wie viele Leute da waren und wie viel konsumiert wurde.

Als Band sieht man das Ganze viel, viel umfassender. Das fängt schon bei den Instrumenten an, die nicht gerade günstig sind. Dann der Proberaum – Miete und Strom wollen auch bezahlt werden. Die unzähligen Proben? Unbezahlbar! Und dann der Auftritt selbst:

  • Anlage und Licht: Oft muss das teuer angemietet werden.

  • Werbung: Plakate, Flyer – auch dafür geht Geld drauf.

  • Techniker: Jemand muss die Anlage bedienen und wissen, was er tut!

Und dann kommt das Logistik-Chaos: Instrumente abbauen, Equipment ins Auto quetschen, zum Auftrittsort fahren, alles schleppen und aufbauen. Nach dem Auftritt das Ganze in umgekehrter Reihenfolge. Und dazwischen der berühmt-berüchtigte Soundcheck!


 

Die charmanten Sprüche der Wirte und die harte Realität

 

Oft wird der Abend noch "versüßt" mit Sprüchen wie: "Die GEMA zahlt ihr aber selbst!", "An die Kasse muss sich jemand von euch setzen!" und der Klassiker: "Eure Getränke und Essen müsst ihr aber selbst zahlen!"

Gerade bei den ersten Auftritten spielt man dann nicht selten vor eher spärlich besuchtem Publikum. Der Bandname ist eben noch kein Begriff, und die Leute sind (noch) nicht bereit, dafür Geld auszugeben. Dieser Mix aus hohen Kosten und geringen Einnahmen kann die Motivation einer Band schnell in den Keller schicken. Nicht selten ist der erste Auftritt dann auch der letzte, und es entbrennt ein Streit, wer die Kosten trägt, weil unterm Strich nichts verdient, sondern nur draufgezahlt wurde.


 

Die Freiheit der Straße und die Magie des Ortes

 

Das bringt mich zurück zur Straßenmusik. Da sind die Ausgaben meist überschaubar, wenn überhaupt. Und ich bin nicht auf eine Musikrichtung festgelegt. Ich kann flexibel sein, spielen, was ich will und vor allem: wie ich es will! Hab ich Lust, spiele ich "Smoke on the Water" als Gitarren-Ballade. Und wenn das Publikum es mit Applaus honoriert und mir noch was in den Hut wirft? Dann hatte ich doch sowas von Recht!

Mittlerweile geht es mir auch schon lange nicht mehr ums Geld. Ich liebe es, an bestimmten Orten zu spielen, die mir gefallen und guttun. Aktuell am Chiemsee, an der Promenade in Prien am Ufer. Mit Blick auf den See und die Berge, wenn die Dampfer fahren und die Tiere sich vergnügen – das macht etwas mit mir. Und dann würde es mir auch nichts ausmachen, wenn niemand anhält, niemand klatscht und niemand singt.


 

Die goldene Regel: Mach, was dir Spaß macht!

 

Vor vielen Jahren sagte mal jemand zu mir: Wenn du auf der Bühne das machst, was dir selbst Spaß macht und du diesen Spaß auch hast, dann wird über kurz oder lang auch das Publikum Spaß haben, es geht gar nicht anders. Und ich muss sagen: Das klappt nach wie vor so! Mit 52 Jahren Bühnenerfahrung weiß ich eines ganz genau: Diese Prämisse ist absolut richtig! Und immer, wenn ich mich überzeugen ließ und auf Worte hörte wie "Das kannst du aber nicht live bringen...", dann ist eigentlich immer das Gegenteil passiert.

Also, was mache ich in der Zeit, die mir noch bleibt? Musikalisch genau das! Ich werde das machen, worauf ich Lust habe, was mir Spaß macht und genau da, wo es für mich gut ist! Und wer weiß, vielleicht begegnen wir uns ja mal an der Promenade am Chiemsee – mit einem Augenzwinkern und einer Melodie, die einfach nur Spaß macht!

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Was sind deine Gedanken dazu? Ist Musik für dich eine brotlose Kunst oder pure Leidenschaft?

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